Kunst am Bau

Randfiguren

Glasübergang, Verbindung vom Alt- zum Neubau des Arbeitsamtes Schwäbisch Hall, Edelstahl, 12 Figuren schwarz pulverisiert, 220 mm x 5 mm, in einem Stahlsockel mit Ausstanzungen, 1997

1997 bekam ich den Auftrag für einen Glasübergang eine künstlerische Arbeit zu entwickeln. Mir war bald klar, das ich nicht auf die Glasflächen zurückgreifen wollte; denn der „Durchblick“ sollte erhalten bleiben. Schaut man von oberhalb dieser Gebäude in das Städtchen, dort befindet sich der Bahnhof von Schwäbisch Hall, lässt der Zwischenraum zwischen den beiden Häusern den Blick auf die Stadt frei. Ich suchte nach einer Lösung, die dieser spezifischen luftigen Architektur entsprach, den Blick nicht verstellte und die Tätigkeit eines Arbeitsamtes versinnbildlicht. Ich entschied mich für ca 20 cm hohe flache Figuren, die ganz am Rand auf dem Boden stehen und dennoch eine Wahrnehmungsirritation auslösen. Schaut man von oberhalb der Gebäude zur Stadt, wirken diese Figuren relativ klein, passiert jedoch ein Mensch diesen Glasgang, wirkt dieser plötzlich riesenhaft groß. Diese Wahrnehmungsverschiebung gefiel mir.
Die Randfiguren sind einerseits nicht zu übersehen und beeinflussen andererseits die Wahrnehmung der Verhältnisse ihrer Umgebung.
In diese Arbeit eingeflossen sind Erfahrungen mit meinen Stillen Anwesenden, die seit den 80iger Jahren entstanden sind. Sie erinnern an Schattenrisse und besetzen trotz ihrer Kleinheit ( ca 10 cm hoch) spielend große Räume. Zusammen entwickeln sie eine eigenartige Monumentalität.

 

← zurück